Zitterpartie mit Happy-End

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Rugby Club Worms erringt knappen Sieg gegen Luxemburg II

20100925_LuxemburgWorms_4Sie sind die neue Unbekannte im rheinland-pfälzischen Rugby: Der RC Luxemburg, der erster und zweiter Mannschaft seit dieser Saison am deutschen Rugby-Spielverkehr teilnimmt. Während Team I in zweiten Bundesliga oben um den Aufstieg in die erste mitspielt, bereichert die zweite Mannschaft von nun an die Regionalliga Rheinland-Pfalz. Da gegen diesen Gegner bisher noch kein Spiel ausgetragen wurde, war er dementsprechend schwer einzuschätzen. Lediglich einige Ergebnisse aus Testspielen der Saisonvorbereitung waren in die Nibelungenstadt vorgedrungen, und die ließen eine technisch erfahrene, spielstarke Mannschaft erwarten, die mit um die Meisterschaft kämpft; ganz so, wie man es von der Nachbarschaft zur Rugby-Nation Frankreich her erwarten würde.

20100925_LuxemburgWorms_12Dementsprechend schwörte der Wormser Trainer Andreas Hacker seine Mannen auf ein enges Spiel ein, in dem es insbesondere auf konsequente Tacklings ankommt, denn gerade erfahrene Teams wissen Fehler in der gegnerischen Verteidigung unmittelbar in Punkte umzusetzen.
Um 14:30 Uhr eröffnete Schiedsrichter Harald Ströher aus Heusenstamm das Spiel im Wormser Heinrich-Völker-Bad, welches sich von der ersten Minute an in die vom Coach prognostizierte Partie entwickelte. Nachdem die Wormser, die erstmals in den neuen Saisontrikots antraten, ihre erste Scheu abgelegt hatten, gelang es ihnen zusehends besser, das eigene Spiel aufzuziehen. Die Standardsituationen gelangen nahezu fehlerfrei, und selbst die gegnerischen Bälle konnte man vielfach für sich gewinnen. In der Gasse lucksten die Springer Gero Gueli und Michael Kraps vielfach den Gästen die Bälle ab und unterdrückten das Luxemburger Spiel bereits im Keim. Lediglich einige Unstimmigkeiten in den Angriffen verhinderten die eigenen Punkte und ließen den Luxemburgern drei Mal die Chance zum kontern. Genau diese drei Situationen brachten die Wormser in Bedrängnis und zu Fehlern, was dem besten Mann der Gegner zu Gute kam: Drei Setztritte wurden ihnen zugesprochen, und genau die wandelte der gekonnt kickende Verbinder in jeweils drei Punkte um, wodurch es kurz vor der Pause 0:9 für Luxemburg stand. In der letzten Minute der ersten Spielzeit konnte der Wormser Spielführer Jens Neu schließlich selbst einen Tritt über die Stangen verwandeln und auf 3:9 verkürzen.
Nach dem Seitenwechsel kämpften die Rheinhessen unermüdlich ihre Aufholjagd. Das Spiel wurde zusehends in den Sturm verlagert, der sich nun über einige Phasen hinweg Richtung Luxemburger Malfeld vorkämpfte. Der Wormser Hakler Sascha Rissel gewann neben den eigenen auch nahezu jeden Luxemburger Ball im Gedränge, wodurch so gut wie jede Spielsituation in einen Angriff der Domstädter umgesetzt werden konnte. Leider verloren die Domstädter in dieser Phase auch das konzentrierte Spiel der ersten Hälfte aus dem Augenmerk, wodurch ihnen mehrere Unachtsamkeiten unterliefen, die gekrönt wurden von einer gelben Karte gegen Stürmer Thorsten Andres, wegen eines Geplänkes mit einem Gegner. Zeitige Punkterfolge verbauten sie sich so leider selbst. Dem Wormser Innen Tobias Burg war es in der 57. Minute schließlich gegönnt, den Versuch für die Gastgeber zu legen und damit den Spielstand auf 8:9 zu verkürzen. Mit einem weiteren Straftritt konnte Jens Neu die Führung endlich auf 11:9 drehen (70. Minute) und damit die Zitterpartie noch spannender zu gestalten. Acht Minuten vor Schluß wähnten sich die Gäste schon als Sieger, als ihr Kicker erneut das Spiel zum 11:12 drehte, doch letztendlich war der Wormser Kapitän Jens Neu derjenige, der in Minute 78 den Schlussakkord setzte: Sein erfolgreicher Kick zum 14:12 makierte den Endstand dieses hochspannenden Matches.
Trainer Hacker zeigte sich nach dem Abpfiff recht zufrieden, konnte jedoch auch einige Baustellen für die kommenden Trainingseinheiten aufzeigen: “In der ersten Halbzeit schafften wir es, nahezu genau das kontrollierte Spiel aufzuziehen, wie ich es von meinem Team sehen möchte, doch in der letzten Konsequenz fehlte uns die Cleverness, die Angriffe zu Punkten abzuschließen. Genau das brachte uns in Rückstand, den der Luxemburger Kicker nutze seine Chancen. In Halbzeit zwei gewannen wir das Spiel schließlich weniger über Technik, sondern über unseren Kampf. Gegen einen stärkeren Gegner wird uns das nicht viel helfen, genau hier müssen wir also noch an uns arbeiten.” Wir dürfen gespannt sein, denn genau in einer Woche steht das nächste Spiel gegen die zweite Mannschaft aus Mainz an. Und auch die hat die gleiche Ambition wie der RC Worms: Den Aufstieg in die dritte Liga.

Für Worms spielten: Thorsten Andres, Sascha Rissel, Max Vassiliadis, Florian Reuber, Michael Kraps, Gero Gueli, Patrick Sohr, Jeffrey Herkommer, Paul Vassialiadis, Jens Neu, Michael Bunn, Rouven Geiger, Tobias Burg, Christian Blankenfuland, Sebastian Ungefehr, Marcel Frosch, Eric Niekisch, Thorsten Schuch.

 

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Der RC Worms spielte erstmals in den neuen rot-grün-weißen Trikots.
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